Die multifaktorielle Thematik des Naturgefahrenmanagements wird durch den Klimawandel noch komplexer. Alle Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit naturräumlichen Maßnahmen, aber auch alle Vorbeugungsstrategien im Bereich des Zivilschutzes, müssen daher mit großen Unsicherheiten zurechtkommen.
Das BFW wird im Rahmen des RECIPE Projekts diesbezügliche Aufgabenstellungen für die Prozesse Steinschlag und Rutschungen näher untersuchen. Die Einbeziehung von Verantwortlichen für Zivilschutzmaßnahmen schon bei der Risikobewertung dieser Naturgefahrenprozesse soll dabei einen wesentlichen Beitrag zur besseren Vorbereitung auf den Eintritt von Schadensereignissen und somit eine bessere Bewältigung deren Auswirkungen im Katastrophenfall leisten.
Das BFW wird dafür operative Empfehlungen, Leitlinien und Tools für die Integration von aus dem Naturgefahren-Risikomanagement abgeleiteten Beurteilungen in Decision Support Systeme (DSS) im Bereich von Zivilschutzeinrichtungen entwickeln.
Ausgangspunkte dafür sind einerseits die Identifikation von Hauptauswirkungen des Klimawandels auf das Risikomanagement bei Steinschlag und Rutschungen, andererseits die Analyse vorhandener Decision Support Systeme (DSS) und Plattformen, die im Risikomanagement von Zivilschutzeinrichtungen verwendet werden. Dies wird es ermöglichen, die Anforderungen von Zivilschutzeinrichtungen an den vorbeugenden Katastrophenschutz abzuleiten und zu definieren.
Die daraufhin entwickelten Leitlinien für die Einbindung von Klimaszenarien in Entscheidungshilfen von Zivilschutzeinrichtungen werden auf der RECIPE Webseite zusammen mit allen technischen Berichten veröffentlich und in einem Handbuch mit Richtlinien für die Zwecke des Zivilschutzes zusammengefasst.