Der Klimawandel bringt neue Situationen mit neuen Mulit-Hazard-Risiken mit sich. Eine davon ist die Ausweitung des Waldbrandrisikos. Solche Waldbrände können hinsichtlich der Gefahrensituation Kaskadeneffekt erzeugen, da durch Brände zerstörte Wälder keine oder nur noch eingeschränkte Schutzfunktionen erfüllen können. Daher stellt sich die Frage, ob diese Auswirkungen des Klimawandels ein konkretes Bedrohungsszenario für die vielen von Wald geprägten Regionen Österreichs darstellen. Und welchen Wissenstand und Kenntnisse gibt es in diesem Zusammenhang im Naturraum-Risikomanagement? Könnte es ev. zielführend sein die Gefahr von Waldbränden im Zusammenhang mit Gefährdungen durch Lawinen in einem gemeinsamen Risikobewertungs- und Planungsprotokoll zusammenzuführen?
Im Rahmen von Recipe werden die physikalischen Faktoren des Lawinen- und Waldbrandrisikos analysiert und dabei langjährige Erfahrungen mit Lawinen in den Pyrenäen und Alpen sowie Waldbränden im Mittelmeerraum gesamtheitlich genutzt. Bei der Datenanalyse hinsichtlich Datenverfügbarkeit, Robustheitsmethoden und Reproduzierbarkeit unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels wird untersucht, ob diese in eine gemeinsame räumliche Risikobewertung integriert werden können.
Faktoren, die die Exposition und Vulnerabilität gegenüber Waldbrand und Lawinen beeinflussen, werden ebenfalls genauer erhoben. Zielsetzung dieser Untersuchungen ist es, operative Empfehlungen für die Gestaltung von Risikominderungsmaßnahmen in den Phasen Prävention, Vorsorge, Reaktion und Wiederherstellung abzuleiten. Eine gemeinsame DRM-Analyse soll schlussendlich dazu beitragen, den Schutz von Bürgern, Infrastrukturen und Umwelt insgesamt zu verbessern.